Generalkapitel 2025

Vom 4. bis 14. August 2025 tagte im Haus der Stille das Generalkapitel der Kongregation. 30 Delegierte aus allen Teilen der Welt – Österreich, Slowenien, Brasilien, Südafrika, Frankreich, Elfenbeinküste und Montenegro – nahmen teil. Das Generalkapitel, das nur alle sechs Jahre stattfindet, ist die höchste gesetzgebende Instanz unserer Kongregation.

Es waren Tage intensiver Arbeit, geprägt von der sommerlichen Hitze. Gebet, Liturgie und Betrachtung des Sonnengesangs verliehen uns Kraft, um „in allem den Geist es Herrn zu haben und sein heiliges Wirken“.

Im Mittelpunkt der Beratungen standen grundlegende Fragen, die die gesamte Gemeinschaft betreffen. Ein zentrales Thema war die endgültige Verabschiedung der neuen Konstitutionen – dem „Gesetzbuch“ der Kongregation –, die bisher nur vorläufig (ad experimentum) gegolten hatten. Nach ihrer Bestätigung durch das Generalkapitel werden sie zur Approbation nach Rom eingereicht und ersetzen die bisherigen Konstitutionen.

Die neuen Konstitutionen bilden auch die von der Generalleitung beschlossene neue Struktur ab: Statt der bisherigen Provinzen und Vikariate wird es künftig Regionen als mittlere Ebene geben. Die Entscheidungen des Generalkapitels sollen diese geplante Strukturänderung unterstützen, unsere kleiner werdende Kongregation enger verbinden, eine gemeinsame Identität fördern und die Zusammenarbeit intensivieren:

  • Eine stärker zentralisierte Verwaltung der Güter wird geplant und in den nächsten Jahren umgesetzt.
  • An einer internationalen Zusammensetzung der Noviziatsgemeinschaft (Grundausbildung im Orden) wird festgehalten.
  • Als gleichberechtigte Kongregationssprachen wurden Deutsch (Sprache von unserer Gründerin) und Englisch (Weltsprache) festgelegt.

Ein weiterer Höhepunkt des Kapitels war die Wahl der neuen Generalleitung für 2025-2031:

  • Generaloberin: Sr. Loreta Lekaj (Provinz Montenegro)
  • Generalvikarin: Sr. Hanë Rushaj (Provinz Montenegro)
  • Generalrätinnen: Sr. Celina Kaminari (Provinz Brasilien), Sr. Marta Žalik (Vikariat Slowenien), Sr. Anna Rautar (Provinz Österreich) und Sr. Madga Schmidt (Provinz Österreich).

In allen Beratungen und Beschlüssen war die geistliche Grundlage spürbar: das Evangelium, die franziskanische Spiritualität und das Charisma der Gründerin, Mutter Franziska Antonia Lampel, die 1843 in Graz unsere Kongregation ins Leben rief, um Mädchen aus der ärmeren Bevölkerungsschicht Bildung zu ermöglichen. Die Übersetzung des Charismas in die heutige Zeit, ausgehend von der Frage: Für wen leben wir?, wird uns in der kommenden Zeit noch intensiv beschäftigen.

Mit dem Generalkapitel 2025 wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt – im Geist von Einheit, Erneuerung und Treue zu den Wurzeln. Wir sind nicht entmutigt durch die geringer werdende Zahl der Schwestern, sondern bleiben gemeinsam unterwegs als „Pilgerinnen der Hoffnung“.