Wie in vielen Familien
Schwestern im Provinzhaus
Fünf Schwestern leben gemeinsam im „Stadtkloster“ an der Adresse Kaiser-Franz-Josef-Kai 16. Mit einer Altersspanne von 57 bis 85 Jahren ist die Gemeinschaft im Provinzhaus ziemlich durchmischt. Das bringt Dynamik und lebhaften Austausch mit sich.
Jede in der Gemeinschaft hat ihren ganz eigenen Arbeitsbereich. Spätestens nach dem gemeinsamen Frühstück geht jede ihrer Aufgabe nach.
Als „Mädchen für alles“ bezeichnet sich Sr. Edith. Sie sorgt für die Reinigung der Kirche, übernimmt den Dienst in der Sakristei, versorgt die Wäsche und hilft an der Schulpforte aus.
Sr. Klara ist die gute Seele des Hauses. Sie macht die Einkäufe und als leidenschaftliche Köchin verwöhnt sie uns mit ihren Kochkünsten. Brot backen gehört auch zu ihrer Leidenschaft, ebenso das Schwammerlsuchen, was als Innenstadtbewohnerin jedoch nur selten ausüben kann.
Sr. Sigrid ist den Großteil des Tages außer Haus: Sie kümmert sich seit 2015 um den Haushalt des emeritierten Diözesanbischofs Dr. Egon Kapellari. Aber sie kommt gerne zu unseren Gemeinschaftsaktivitäten wie zur Bibelstunde und zum Gottesdienst am Dienstag.
Sr. Vera ist Provinzvikarin und Konventsverantwortliche. Beruflich arbeitet sie im Verein für Franziskanische Bildung. Als Referentin für Pastoral und franziskanische Prägung besucht sie die Bildungseinrichtungen und verbringt regelmäßig zwei Tage in der Woche in Ober- oder Niederösterreich.
Das Provinzialat befindet sich ebenfalls am Kaiser-Franz-Josef-Kai 16 und wird von Sr. Sonja als Provinzoberin geleitet. In dieser Funktion ist sie für die gesamte Provinz Österreich verantwortlich, was viele Verpflichtungen und Termine mit sich bringt. Dennoch nimmt sie gern am Gemeinschaftsleben im Konvent teil. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, dass das Gebäude und die Dreifaltigkeitskirche in der Stadt als Kloster wahrgenommen werden. Unterstützt wird sie in der Provinzleitung vom Provinzrat und vom Gebet der ganzen Provinz.
Das Haus in der Grazer Innenstadt beherbergt neben den Schwestern, dem Kindergarten Sr. Klara Fietz und der Volksschule Sr. Klara Fietz – wo jede Schwester für eine Schulklasse im Besonderen betet – auch Privatpersonen. Fünf Wohnungen werden vermietet, die Bewohner*innen teilen sich das Stiegenhaus mit den Schwestern. „Das stört überhaupt nicht, im Gegenteil: Die Mieter sind wie eine erweiterte Familie“, sagen die Schwestern. Nicht selten haben wir beim Mittag- oder Abendessen auch Gäste, die unser Gemeinschaftsleben bereichern und auflockern.
Die vielen unterschiedlichen Aufgaben sind eine Herausforderung, die die Gemeinschaft jedoch gut meistert. Verbindend wirken die gemeinsamen Mahlzeiten und das Gebet. „Wir haben gelernt, flexibel zu sein“, meinen die Schwestern. Da die Ursprungsberufe – von der Hauswirtschaftslehrerin bis hin zur Kirchenmusikerin – ganz verschieden sind, kann jede auch viel von den anderen lernen. Wie in vielen Familien …